Mundfäule – Symptome, Ursachen und Behandlung
Was ist Mundfäule?
Von Mundfäule wird dann gesprochen, wenn sich der Mundraum durch Herpes-Viren entzündet hat. Zum größten Teil sind Kinder von dieser schmerzhaften Entzündung des Mundraumes betroffen, aber auch Erwachsene können an Mundfäule erkranken.
Wie wird Mundfäule übertragen?
Mundfäule ist ansteckend, wobei die Übertragung in der Regel durch Speichel geschieht. Dies kann durch Körperkontakt geschehen, aber auch das Benutzen von Geschirr, Besteck, Tassen oder Gläser einer infizierten Person kann zur Übertragung von Mundfäule führen.
Mundfäule bei Kindern
Kinder zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem fünften Lebensjahr sind die häufigsten Betroffenen von Mundfäule. Da das Herpes-Virus durch Speichel übertragen wird, ist die Ansteckungsgefahr durch gemeinsames Benutzen von Spielzeug in Kindergärten und Tagesstätten besonders hoch.
Um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren, sollten infizierte Kinder den Kontakt zu anderen Kindern meiden. Ebenso sollte in dieser Zeit darauf geachtet werden, dass Spielzeug, Besteck oder andere Gegenstände nicht von den Geschwistern mitbenutzt werden.
Mundfäule bei Erwachsenen
Das Herpes-Virus trägt fast jeder Mensch in sich. Wird dieses Virus zum ersten Mal aktiv, können auch Erwachsene von Mundfäule betroffen sein. Meistens geschieht das dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist – beispielsweise durch einen grippalen Infekt. Die Inkubationszeit beträgt einen Tag bis 26 Tage.
Sind Eltern von der Mundfäule betroffen, sollten sie keinen engen Körperkontakt zu ihren Kindern pflegen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
Ursachen für Mundfäule
Mundfäule wird durch eine Erstinfektion mit Herpesviren verursacht. Dieses Virus tragen die meisten Menschen in sich. Wird es aktiv, kann es zur Mundfäule kommen. Zum größten Teil handelt es sich dabei um das Herpes-Virus Typ 1; selten ist das Virus Typ 2 für die Mundfäule verantwortlich.
Mögliche Folgekrankheiten
Die Herpesviren werden nur dann aktiv, wenn das Abwehrsystem geschwächt ist. Auch nach der Erstinfektion können die Herpesviren aktiv werden und Herpesbläschen an der Lippe auslösen.
In der Regel verläuft eine Mundfäule ohne Komplikationen. Bei Personen, die abwehrschwächende Arzneimittel einnehmen oder durch eine Krankheit ein geschwächtes Immunsystem haben (beispielsweise bei Leukämie), besteht die Gefahr, dass die Herpesviren innere Organe befallen. Mögliche Folgeerkrankungen sind dann Lungenentzündung, Leberentzündung oder Hirnhautentzündung.
Bei Neurodermitis können sich Herpesekzeme bilden.
Symptome bei Mundfäule
Bei Mundfäule zeigen sich folgende typischen Anzeichen und Symptome:
- Schmerzen beim Schlucken
- Geschwollenes und entzündetes Zahnfleisch
- Schmerzen im Mundraum
- Fieber
- Bläschen in der Mundhöhle und an den Lippen
- Vermehrter Speichelfluss
- Mundgeruch
- Zunge ist mit weißen Punkten belegt
- Lymphknoten am Hals sind angeschwollen
Kinder zum Kinderarzt
Aufgrund der Schmerzen beim Schlucken und im Mundraum, verweigern Kinder oftmals die Aufnahme von Getränken und Nahrung. Ist das Kind nicht zur Aufnahme von Flüssigkeit zu bewegen, muss es stationär mit Infusionen behandelt werden, da die Gefahr des Austrocknens besteht.
Zeigen sich Symptome der Mundfäule, sollte das Kind direkt zum Kinderarzt gebracht werden. Normalerweise verläuft eine Mundfäule ohne Komplikationen und heilt nach rund einer Woche wieder ab. In manchen Fällen können sich aber Bläschen auf den Augen bilden, sodass es zur Hornhautschädigung kommen kann.
Behandlung von Mundfäule
Bei der Behandlung von Mundfäule geht es in erster Linie um die Linderung der Symptome. Medikamente werden meistens nur bei schwerem Krankheitsverlauf oder zur Fiebersenkung verordnet.
Behandlung ohne Medikamente
Die Betroffenen – Kinder und Erwachsene – müssen viel trinken, um eine Austrocknung zu verhindern. Da bei der Mundfäule das Schlucken schmerzhaft ist, müssen vor allem Eltern von betroffenen Kindern darauf achten, dass die Kinder genügend Flüssigkeit aufnehmen.
Sollte das Kind Getränke gänzlich ablehnen und können Eltern das Kind nicht dazu bewegen, Flüssigkeit aufzunehmen, wird dem Kind mittels Infusionen Flüssigkeit zugeführt. Dazu bleibt das Kind dann in der Klinik.
Die Nahrung sollte flüssig, halbfest, kühl und leicht zu schlucken sein. Zum Beispiel bekommen Kinder Brei, Pudding, Nudeln, Joghurt, Eiscreme oder Reis. Trockene oder harte Speisen, sowie saure, heiße und scharfe Lebensmittel sollten bis zur Abheilung vermieden werden.
Behandlung mit Medikamenten
Für die medikamentöse Behandlung werden Schmerzmittel in Form von Gel, Creme, Zäpfchen oder Tabletten verordnet. Haben die Betroffenen Fieber, kann ein fiebersenkendes Mittel eingesetzt werden.
Bei Erwachsenen besteht die Option für eine Behandlung mit einem Virustatikum. Dieses Mittel wird in der Anfangsphase der Erkrankung eingesetzt.
Pflanzliche Mittel gegen Schmerzen sind unter anderem Heidelbeere, Eiche, Eibisch und Malve.