Nächtliches Schwitzen – harmlos oder gefährlich?

Eine ruhige, wohlbehütete und entspannte Nachtruhe ist das, was uns für den nächsten Tag vorbereitet und uns ausruhen lässt. Doch leider kann die Nachtruhe mitten in der Nacht gestört werden, indem man zitternd, klatschnass geschwitzt und noch mit einem über den Körper laufenden Kälteschauer aufwacht. Nächtliches Schwitzen ist die Ursache.

Kurz gesagt, wer mitten in der Nacht oder in frühen Morgenstunden schweißgebadet aufwacht, leidet unter dem Nachtschweiß, die sogenannte Hyperhidrose. Normalerweise stehen hinter den nächtlichen Schweißausbrüchen recht harmlose Gründe, doch bei einigen kann das nächtliche Schwitzen auf ernst zu nehmende Gesundheitsprobleme hindeuten.

Wie Nachtschweiß entsteht

Es ist tatsächlich normal, etwa einen halben Liter Schweiß pro Nacht abzusondern. Jedoch sollten Menschen untersucht werden, sofern die Absonderung des Schweißes deutlich mehr ist.

Dabei kann der Nachtschweiß als leichter Schweißfilm auf der Haut bis hin zum kompletten Durchnässen der Wäsche auftreten. Gleichzeitig sind solche Schweißausbrüche dauerhaft anstrengend, sodass sie sogar den erholsamen Schlaf rauben. Somit kann nächtliches Schwitzen zu Schlafstörungen führen, spätestens dann, wenn das Schwitzen allmählich als unangenehm empfindet wird und zugleich das Kältegefühl zunimmt oder gar überhand gewinnt.

Treten diese Symptome auf, so kann man davon ausgehen, dass man unter Hyperhidrose leidet, welche das übermäßige Schwitzen durch die erhöhte Aktivität der Schweißdrüsen beschreibt. Neben dem nächtlichen Schweißbad, welches sowohl die Haare wie auch Bett- und Nachtwäsche durchnässt, bedeutet es für den Körper, dass es unter extremen Flüssigkeitsverlust leidet und somit mit einer schweren Krankheit belastet ist.

Es wurde festgestellt, dass etwa 40 % der Bevölkerung unter regelmäßigen Nachtschweiß leiden. Etwa die Hälfte davon, sprich 20 % der Betroffenen, werden von lediglich milden nächtlichen Schwitzen heimgesucht, während die andere Hälfte von moderaten bis schwerwiegenden Grad von Nachtschweiß heim gesucht werden.

Folgende Ursachen sind für Schweißausbrüche verantwortlich:

  • Infektionskrankheiten wie Borreliose, Grippe, Tuberkulose, AIDS oder Malaria
  • Krebserkrankungen wie Lungen- oder Magen-Darm-Krebs, Leukämie und andere
  • Autoimmunerkrankungen wie chronische Polyarthritis, Rheumatoide Arthritis oder Riesenzellarteriitis
  • Neurologische Erkrankungen wie Epilepsie, Querschnittslähmung oder Parkinson
  • Hormon- oder Stoffwechselproblemen wie Schilddrüsenüberfunktion, Schwangerschaft, Diabetes mellitus oder Menopause
  • Seelische Probleme wie Stress, Depressionen, Burnout oder Angst- und Schlafstörungen
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente verursacht durch Antidepressiva, blutdrucksenkende Medikamente oder Hormonpräparate
  • Sonstige Ursachen wie übermäßiger Alkohol- oder Rauschmittelkonsum sowie Übergewicht

Behandlungsmöglichkeiten

Um eine erfolgreiche Behandlung zu erreichen, sollte sich diese selbstverständlich nach der Ursache, die das nächtliche Schwitzen auslöst, richten. Allerdings kann man manchmal nicht direkt die entsprechenden Auslöser als solche definieren, daher wird ein Arzt eine gründliche Anamnese durchführen und in alle Richtungen fragen, sodass gewährleistet ist, dass alle Bereiche überprüft sind, die als Verursacher in Frage kommen.

Sofern die Ursache im Harmlosen liegt, so ist eine Veränderung der Lebensgewohnheiten vonnöten.

  • Zunächst sollte man auf eine geeignete Schlafbekleidung Wer also nachts übermäßig schwitzt sollte auf leichte Bettbezüge sowie Nachtkleidung aus Naturmaterial zurückgreifen. Sollten die Schweißausbrüche sehr stark sein, kann man zudem Ersatzwäsche bereitlegen.
  • Liegt die Ursache für das nächtliche Schwitzen im Stress, so macht es Sinn über eine Stresstherapie Symptome wie Schlafstörungen, seelische Belastungen und Depressionen sind Anzeichen des Körpers, der Ihnen mitteilen möchte, dass Sie die alltäglichen Probleme im Alltag abbauen sollen. Gegen das Nachtschwitzen sowie die erste Hilfe zur Bewältigung der Probleme leisten Entspannungstechniken und eine gesunde Schlafhygiene sowie stressfreie Alltagsplanung und professionelle Therapieangebote eine gute Unterstützung. Zudem ist daneben hilfreich, wenn Sie auf Behandlungsmöglichkeiten basierend auf Heilpflanzen zurückgreifen, um eine Linderung der Schweißausbrüche zu erreichen.
  • Da einige Medikamente wie Hormonpräparate, Antidepressiva und viele andere Pharmazeutika den nächtlichen Schweißausbruch verursachen, sollte man in solch einem Fall auf heilpflanzliche Alternativen zurückgreifen. Dabei können Kräuter wie Frauenmantel, Lavendel und Salbei neben der Regulierung des Schwitzens auch gegen Schlafstörungen oder gar seelische Ängste helfen. Hinzukommt, dass diese beruhigenden Kräuter selbst bei schweißtreibenden Infektionskrankheiten oder Erkrankungen neurologischer Natur ihre positive Wirkung haben.
  • Wer übermäßig viel Schwitz kennt auch das Problem von dem altbekannten Schweißgeruch. Um den unangenehmen Geruch zu mildern oder zu verhindern, gibt es für Betroffene entsprechend spezielle Deos. Diese beinhalten meistens schweißlindernde Inhaltsstoffe von Salbei, die unter anderem beruhigend auf die körpereigene Schweißproduktion wirken. ODABAN, AHC20 und MEDISAN stellen in Deutschland die geeigneten Antitranspirante her.
  • Entscheidend ist auch das Verhältnis zwischen dem Nachtschweiß und der Ernährung. Eine gesunde, vitale und ausgewogene Ernährung ist meist der Schlüssel schlechthin, um fast alle Erkrankung positiv während einer Therapie zu beeinflussen. Wer unter nächtlichem Schwitzen leidet, sollte dabei auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und gleichzeitig auf flüssigkeitszehrende Lebensmittel wie Alkohol und koffeinhaltige Getränke verzichten. Man sollte hier in jedem Fall mindestens zwei Liter pro Tag trinken. Da es bereits erwähnt worden ist, eignen sich Lavendel- oder Salbeitee sehr gut. Zudem sollte das eigene Körpergewicht nicht unterschätzt werden.
  • Bei einer Hyperhidrose sollte man grundsätzlich Nikotin meiden. Dieser führt zu verengten Gefäßen und kann so bei Nachtschweiß für eine schlechte Blutzirkulation sorgen. Eine reibungslose Zirkulation des Blutes sorgt jedoch für einen besseren Wärmeausgleich des Körpers und hat entsprechend einen großen Einfluss auf den nächtlichen Schweißausbruch.
  • Gegen den Nachtschweiß kann auch eine Bewegungstherapie erfolgreich anschlagen. Hierbei handelt es sich darum, dass der Stoffwechsel stabilisiert wird. Ist er das, so klingeln Infektionskrankheiten schnell ab und hormonelle Schwankungen lassen sich lindern. Um das zu erreichen, ist eine regelmäßige Bewegung vonnöten und gleichzeitig die beste Methode. Das Immunsystem wird gestärkt, körperliche sowie seelische Spannungen werden gelöst und übermäßiges Körpergewicht wird abgebaut. Bei dieser Methoden können gut Entspannungs- und Ausdauersportarten miteinander kombiniert werden (Fahrradfahren und Yoga). Ein häufig bewegender Körper kann sich bestens gegen nächtlichen Schweiß wappnen.

Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung der vorgeschlagenen Behandlungsmöglichkeit gegen den Nachtschweiß:

  • Verzicht auf Bettwäsche aus synthetischem Stoff
  • Vermeidung von stressigen Situationen
  • Bei Bedarf und Möglichkeit auf alternative und heilpflanzliche Medikamente zurückgreifen
  • Zur Verhinderung des Schweißgeruches geeignete Deos nutzen
  • Auf gesunde und ausgewogene Ernährung achten
  • Verzicht auf den Verzehr von Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol und Kaffee
  • Den Körper regelmäßig und auslastend bewegen
  • In einem gut gelüftetem Raum schlafen

Der Gang zum Arzt

Trotz allem, dass dem Nachtschweiß eher harmlose Ursachen zu Grunde liegen, kann ein nächtlicher Schweiß in einigen Fällen einen Arztbesuch verursachen. Wer also unter Infektions- und Autoimmunkrankheiten, Stoffwechsel und Krebserkrankungen leidet, sollte eine nächtliche Hyperhidrose von einem Arzt behandeln lassen.

Zudem kann das nächtliche Schwitzen mit Fieber und rapidem Gewichtsverlust einhergehen. Sollte dies auftreten, so handelt es sich hierbei um B-Symptomatik, die wiederum auf entzündliche Erkrankungen hinweist. Diese könnten Tuberkulose, Magen-Darm-Erkrankungen oder gar AIDS sein.

Das gleiche gilt auch für seelische Probleme sowie gravierende Schlafstörungen. Hier verschwindet das Nachtschwitzen erst bei einer psychotherapeutischen Maßnahme oder bei Einnahme von Medikamenten.

Sollten keine schwerwiegenden Erkrankungen bekannt sein, empfiehlt es sich spätestens nach vier Wochen starkem Schwitzen einen Arzt aufzusuchen. Denn letzten Endes kann nur er feststellen, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt.

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